Eltern/(Wahl)Familie

Trans* in Kita, Schule & Freizeit

Junge Menschen brauchen sichere Freiräume. Orte, an denen sie sich ungezwungen und angstfrei entwickeln können. 

Allerdings sind diese Voraussetzungen für trans* und nichtbinäre Kinder und Jugendliche oft nicht oder nicht ausreichend gegeben. Vielerorts fehlt es an queer- und trans*sensiblen sowie trans*spezifischen Freizeit- und Bildungsangeboten, Beratungsstellen und Begegnungsorten.

Als Eltern oder Bezugsperson können Sie dazu beitragen, trans* und nichtbinäre Personen besser vor Diskriminierung zu schützen, damit sie auch außerhalb der Familie selbstbewusst mit der eigenen Geschlechtsidentität umgehen können.

Umgang mit Zwangsräumen

Es steht jungen trans* und nichtbinären Menschen kaum frei, ob sie ihre Kita, Schule und Ausbildungsstätte aufsuchen (jedenfalls nicht ohne negative Konsequenzen für die berufliche oder akademische Zukunft.) 

Sollte eine junge nichtbinäre oder trans*Person Ihnen signalisieren, dass Unterstützung in einem dieser Bereiche gewünscht wird, dann gehen Sie vertrauensvoll damit um. Fragen Sie die Person, was sie sich an konkreten Schritten wünscht. Entscheiden Sie nicht über den Kopf der Person hinweg. 

Alle Maßnahmen sollten sich an den Bedürfnissen der betreffenden trans* oder nichtbinären Person orientieren: 

  • Outen Sie niemals eine Person gegen deren Willen. 
  • Klären Sie gemeinsam, welche Personen worüber informiert werden soll. 
  • Respektieren Sie stets die gewählten Pronomen und den Namen, den Ihnen eine Person für sich mitteilt. Manche Menschen verwenden für sich auch keine Pronomen.
  • Bieten Sie sich Ihrem Kind oder Familienmitglied als Begleitung oder Zeug*in bei Gesprächen an. 
  • Sie können auch stellvertretend Vorschläge unterbreiten, wie Bildungseinrichtungen nichtbinär und trans*freundlich gestaltet werden könnten (z. B. Einrichtung von Unisex-Waschräumen oder separaten Umkleideräumen, Informationsveranstaltungen für Eltern und Fachkräfte, Netzwerktreffen, usw.) 

Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Trans* im Recht
Angebote für Eltern* in NRW

Unterstützung in der Freizeit

Nur wenige Sport- und Freizeitgruppen richten sich speziell an queere Menschen oder trans* und nichtbinäre Personen. Eventuell wünscht sich Ihr Kind oder Ihr Familienmitglied auch, dass seine Geschlechtsidentität beim Sport oder in der Freizeit nicht thematisiert wird.

Um sicherzustellen, dass ein sensibler und diskriminierungsfreier Umgang miteinander gelebt wird, können Sie Sportvereine und Freizeitgruppen nach ihrer Haltung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt befragen. Tun Sie auch dies am besten immer in Absprache mit der jungen Person, die sich für diese Angebote interessiert.

Wertvolle Tipps können Ihnen regionale Gruppen oder Jugendtreffs für trans* und nichtbinäre Menschen geben, die bereits Erfahrungen mit lokalen Vereinen und Organisationen gesammelt haben.

Dadurch finden Sie idealerweise im Vorfeld heraus, welche Angebote besonders trans*freundlich und offen für trans* und nichtbinäre Personen sind. Außerdem können Sie so auch spezifisch nach Gruppen und Vereinen suchen, bei denen Selbstbestimmung und Stärkung junger trans* und nichtbinärer Menschen im Vordergrund stehen. 

Eine Übersicht queerer Jugendtreffs sowie Angebote für trans* und nicht-binäre Jugendliche in NRW finden Sie beispielsweise auf der Seite der Queeren Jugend NRW. Beim Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (NGVT*) finden Sie Angebote für trans* Menschen jeden Alters.